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Der Tag, an dem Nordkorea das Internet leakte

  • Autorenbild: Laura Andracchio
    Laura Andracchio
  • 26. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

28 Webseiten. 1 fataler Fehler. 24 Stunden Chaos.

Es ist allseits bekannt, dass wir in Daten versinken. Doch anderswo läuft das ganz anders – denn anderswo, gibt es nur 28 öffentliche Webseiten. Willkommen in Nordkorea.

 

Der Tag, an dem Nordkorea das Internet leakte

Am 19. September 2016 passierte das, was das Regime wohl am meisten fürchtet: Ein ungewollter Blick hinter den Eisernen Vorhang des Internets. Ein falsch konfigurierter Nameserver erlaubte globale DNS-Zonentransfers – und plötzlich konnte jeder mit ein bisschen Netzwerk-Know-how die komplette Liste aller nordkoreanischen Webseiten abrufen. Alle. 28. 😲 

 

Vergesst Google. Vergesst Wikipedia. Vergesst..naja...alles.

In der digitalen Diktatur Nordkoreas gibt es stattdessen eine handverlesene Sammlung staatlich genehmigter Inhalte:

 

✔ airkoryo.com.kp – Die Website der nationalen Fluggesellschaft.

✔ cooks.org.kp – Eine Kochseite mit traditionellen koreanischen Rezepten.

✔ friend.com.kp – Eine Art Social-Media-Plattform.

✔ kcna.kp – Das offizielle "Nachrichtenportal" des Regimes.

✔ naenara.com.kp – Die zentrale Regierungsseite. Ein Denkmal für die Kim-Dynastie.

 

Aber: Selbst hier kommst du net rein

Die meisten Nordkoreaner haben gar keinen Zugang zu diesen Seiten. Sie surfen nicht, sie existieren digital nicht. Stattdessen gibt es „Kwangmyong“ – ein staatlich kontrolliertes Intranet, das nur genehmigte Inhalte enthält. Zugang zum echten Internet haben nur Regierungsbeamte, Wissenschaftler und Cyber-Spezialisten.

 

Und an meine Nerds da draussen – Ich weiss, euch juckt’s in den Fingern.

Hier geht's zum Kern des Leaks (I love you too):

 

Das GitHub-Repository mandatoryprogrammer/NorthKoreaDNSLeak dokumentiert diesen Vorfall und stellt die extrahierten Zonendaten zur Verfügung. Dort findet ihr eine Liste der .kp-Domains, einschliesslich bekannter Websites wie airkoryo.com.kp und kcna.kp. Ausserdem enthält es die vollständigen Zonendateien für verschiedene .kp-Subdomains wie co.kp, com.kp und edu.kp.

 

 

Fazit: Während wir in Daten ertrinken, steckt Nordkorea in einer digitalen Steinzeit – nicht aus Mangel an Technologie, sondern weil es so gewollt ist. Ein Land, in dem das Internet keine Freiheit bedeutet, sondern eine Waffe der Kontrolle.

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